2.Damen- Eine offene Rechnung

VFL Bochum vs. TVG Kaiserau 64:48 (34:24)

Das Duell der Duelle. Der Zweite gegen den Ersten. VFL Bochum gegen TVG Kaiserau.

Am 29.01.2012 war es soweit. Die zweite Garde der VFL Damen, die als Zweitplatzierter in die Partie ging, wollte nun unbedingt eine offene Rechnung begleichen, denn damals wurde man im aller ersten Saisonspiel mit einer 79:33-Klatsche vom TVG Kaiserau auswärts gepeinigt.

Endlich konnte man auch das aller erste Saisonspiel in der heimischen Lohringfestung bestreiten. Doch dies würde eine harte Herausforderung darstellen, da das gegnerische Team mit einem vollen Kader anreiste, wohingegen der VFL auf Top-Scorerin Melanie Fricke und die wichtigen Spielerinnen Miriam Kipka, Vanessa Grapentin und Neha Arora verzichten musste.

Man war sich sicher, dass man als ein "30-Minuten-Team" nicht gewinnen kann gegen eine so

versierte und starke Mannschaft, sondern dieses Mal 40 Minuten lang mit höchster Konzentration agieren musste.

Nun war es soweit. 15 uhr. Der Anpfiff ertönte.

Man hatte sich 2 Wochen lang auf eine harte und erdrückende Mann-Mann-Verteidigung des TVG, aufgrund der Erfahrungen aus dem Hinspiel, vorbereitet.

Verblüfft und fassungslos standen die VFLerinnen und Trainer Forood Tamjidi da, als man auf eine 2-1-2 Zonenverteidigung traf.

In den ersten 3 Minuten gelang es keiner Mannschaft zu punkten, da auch die Verteidigung der Bochumerinnen, die als größte Stärke der Mannschaft zählt, sich als Festung bewährte.

Die Auszeit in der 3. Minute nutzte der VFL um ein System gegen die Zone zu besprechen.

Die Bochumerinnen spielten das System konsequent und diszipliniert und erzielten einen 12-1 Run, was Kaiserau dazu forciert hat auf eine Mann-Mann-Verteidigung umzustellen.

Das passte dem VFL perfekt in den Kram. Man konnte die im Training hart erarbeitete

Stack-Offense spielen.

Angeführt von Aufbau Yasmin Farsi, die das Spiel souverän lenkte, konnte Bochum seine Offensive zu einer Allzweckwaffe umfunktionieren.

Alle Spieler setzten das System gut um, achteten auf besprochene Besonderheiten im System, wie gefährliche Backdoor-Cuts und Isolations, jedoch war es mal wieder das ewige Leid des VFL einfache Korbabschlüsse nicht in Punkte umzumünzen.

Flügel Janika Maaser erwischte einen guten Start und wurde durch gute Anspiele der Kamerdinnen und Einzelaktionen belohnt.

Der VFL ging im ersten Viertel mit 16:7 in Führung.

Das 2. Viertel war wider Erwarten eine regelrechte Schlacht in der Festung Lohring. Kaiserau gab zu keinem Zeitpunkt auf. Angeführt von der Nummer 5, die ein brilliantes Spiel ablieferte, sowohl hinter der 3-Punkte-Linie als auch innerhalb der Zone und so 20 Punkte markierte (5 Dreier), hatte der TVG Mitspracherecht und das Signal gesetzt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei.

Center Natalie Ahmann, Marie Siegemund und Maria Ahmann machten den Unterschied. Noch nie gab es eine so tolle Helpside-Defense wie in diesem Spiel. Maike Buschmann und Steffi Wallis leisteten tollen Einsatz für die Mannschaft in diesem Viertel und hielten die Defense stabil.

Hervorzuheben ist die Rebound-Arbeit der Mannschaft und die von Natalie Ahmann, die sich nun jeden Rebound einzeln pflückte und sicherte.

Das Viertel ging 18:17 für Bochum aus.

Vor dem Anfang des 3. Viertels hatte man eine 10-Punkteführung (34:24).

Kaiserau wurde aggressiver und man spürte den Willen dieser tollen Mannschaft. Allerdings gab es zu viel Natalie unter dem Brett und die Flügel waren allzeitbereit auf der

"Help-the-Helper"-Position.

Es verletzten sich leider 2 Spielerinnen des TVG, denen wir eine gute Genesung wünschen.

Das Viertel ging wieder an Bochum (12:9).

Im letzten Viertel war Maria Ahman nicht mehr zu kontrollieren und erzielte dort 9 Punkte.

Dennoch war das Spiel ein "Nail biter", denn der TVG geriet nicht in Panik. Sie fingen an mit einer Fullcourtpress, auf die die Bochumer abgebrüht mit ihrem System reagierten.

Kaiserau fing nun an seine Wurfgefährlichkeit auszuspielen und versenkte 3 3er in der Schlusssequenz und machte den Bochumern das Leben zur Hölle.

Aber Captain Melanie Minnerop antowortete auf jeden Zug vom TVG mit einem Schachmatt. Immer wenn der TVG zurück zukommen schien, war Melli Minnerop bereit den Auslöser ihrer  gefährlichen Schusswaffe zu betätigen.

Das Viertel wurde gewonnen mit 18:15 und der VFL Bochum nahm Revanche für die Pleite im Hinspiel.

Eine toller Teamgeist, eine tolle Defense und eine organisierte Offense bescheren dem VFL Bochum BG ein schönes Wochenende!

Freiwurfquote: 12/21 -> 57,1%

Punkteverteilung: Melanie Minnerop 12;  Natalie Ahmann 10; Maria Ahmann 17; Janika Maaser 20; Yasmin Farsi 7; Maike Buschmann; Marie Siegemund; Stefanie Wallis;

30.01.2012 – 16:09