3. Herren: Tabellenletzter entführt Punkte
VfL Bochum 3 vs. Herner TC 4 - 64:75 (31:45)
Die erhoffte Euphorie aus der Vorwoche erhielt bereits einen Dämpfer, als nur acht einsatzbereite Spieler sich warm machten. Als aber nur sechs Spieler aus Herne erschienen, keimte wieder Hoffnung auf, den nächsten Sieg zu erringen. Leider mussten wir uns im Laufe des Spieles eines Besseren belehren lassen und den Gästen den Sieg überlassen.
Nach verlorenem Sprungball gingen die Herner in Führung. Diesmal antworteten wir jedoch prompt und konnten bis zur vierten Minute eine 5:4 Führung behaupten. Nach der Hälfte war das Spiel weiterhin ausgeglichen. Es lag unter anderem daran, dass wir kaum trafen, jedoch in der Verteidigung noch ordentlich agierten. Danach ließen wir uns jedoch bei fast jeden Angriff der Herner düpieren. Entweder trafen sie durch geschicktes Passspiel oder nutzten die nach Fouls verhängten Freiwürfe. So führten die Gäste nach neun Minuten plötzlich mit 24:9. Zwei Körbe in der letzten Minute ließen uns wieder etwas näher kommen.
Das zweite Viertel gestaltete sich ausgeglichener. Doch auch zwölf Punkte allein durch Tobias reichten nicht zum Gewinn aus. Immer wieder wurde unsere Abwehr durch schnelles Passen und geschicktes Freilaufen überrumpelt. Auch gelang es uns nicht, die schnellen Angriffe der Herner zu unterbinden. Oftmals trabten wir zurück und wurden regelrecht überlaufen. So lagen wir denn mit vierzehn Punkten zur Halbzeit zurück.
Mit neuem Mut und den ersten beiden Körben starteten wir in die zweite Halbzeit. Der richtige Durchbruch wollte uns aber nicht gelingen. Nach sechs Minuten verkürzten wir den Rückstand zwar auf nur noch zehn Punkte, doch nur weitere vier magere Punkte gegenüber elf der Gäste ließen den Rückstand weiter anwachsen. Konnten wir noch die 19 Punkte aufholen?
Gegen Ende dieses Viertels, genauer gesagt in der neunten Minute kam dann noch die große Stunde einer der beiden Schiedsrichter. Nachdem Andreas bereits durch ein umstrittenes technisches Foul sein Soll mit fünf Fouls erfüllt hatte und auf die Bank musste, ließ er in einer Ecke der Halle, fernab von der Bank, einige Unmutsbekundungen über die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung verlauten. Dies nahm dann einer der Schiedsrichter zum Anlass ihn aufzufordern sich entweder auf die Bank zu setzten oder die Halle zu verlassen. Als er weiterhin in der Ecke stehen blieb, um das Spiel zu verfolgen, griff der Schiedsrichter zum letzten seiner Mittel und verwies Andreas der Halle. Während er sich auf den Weg machte, wurde auch unser Kampfgericht vom gleichen Schiedsrichter wegen angeblicher Kommentare der Halle verwiesen. In beiden Fällen ein Novum in der Geschichte unserer Mannschaft. Ich glaube auch, dass Klaus Vogt vom Kampfgericht in seiner über 60jährigen Basketballkarriere so etwas noch nicht erlebt hat. Nach längerer Unterbrechung endete dann endlich das vorletzte Viertel.
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch stemmte sich die Mannschaft gegen die drohende Klatsche. Nikos große Stunde schlug. Mit zwei Dreiern und neun weiteren Punkten und der Tatsache, dass bei den Gästen die Kräfte schwanden und sie auch nicht mehr so treffsicher waren, gewannen wir endlich ein Drittel und konnten so zum Ende hin den Rückstand auf elf Punkte verringern. Dennoch Glückwunsch an die Gäste, die erstmals in dieser Saison mit solch einer hohen Punktzahl ein Spiel gewannen. (Diese Passage wurde nach Hörensagen geschrieben, da der Schreiber zu dieser Zeit nicht mehr in der Halle sein durfte.)
Bis auf die unschönen Szenen im Zusammenhang mit dem Rauswurf von Spieler und Kampfgericht aus der Halle (Auf den Ausgang dieser Angelegenheit bin ich mal sehr gespannt.) ein interessantes und flottes Spiel, in dem wir oftmals nur agieren konnten und selten zu unserem druckvollen Passspiel fanden. In einigen Passagen des Spieles zeigte sich auch der deutliche Altersunterschied, vor allem was Beweglichkeit und Spritzigkeit anbetraf. Auch wenn wir selber 64 Punkte erzielten, so reichte es diesmal nicht, als Sieger von Platz zu gehen.
Freiwürfe gab es auch. Dreizehn mal traten wir an die Linie und trafen nur sechsmal. Zu wenig an diesem Abend.
Zum Vereinsderby am nächsten Montag, den 25.01.2010, um 20.15 Uhr, sollte es uns dennoch gelingen, wieder mit vereinten Kräften unsere Möglichkeiten auszuspielen und unserer 2. das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Viertelergebnisse: 13 : 24; 18 : 21; 12 : 17; 21 : 13
VfL Bochum:
Olaf Besser; Tobias Bolsmann; Nikos Diederichs; Thomas Fischer; Marcus Karmann;
Frank Pütz; Andreas Sondermann; Andreas Widera
18.01.2010 – 23:52